
Der Phlox (auch Flammenblume) kann in strahlenden Farben erblühen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
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Klimafreunde wissen es längst: Wer Gärten in den Winterschlaf verabschiedet, sollte darauf verzichten, alle Pflanzen ratzekahl abzurasieren und stattdessen eine Vielzahl von Stauden und Strünke stehen lassen. Sie bieten Tieren während der kalten Jahreszeit Schutz und Futter. Doch mit dem Frühling darf im Garten aufgeräumt werden: „Jetzt ist es an der Zeit, oberirdische Pflanzenteile, die man während des Winters hat stehen lassen, zu entfernen“, rät daher Pflanzen-Experte Sheldon.

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Klimafreundliche Weiterverwendung
Alle Pflanzenteile, die auf dieses Weise abgetragen werden, sollten möglichst auf einem Kompost-Haufen landen. „So werden sie in den natürlichen Kreislauf zurückgebracht“, sagt der Experte und nennt noch gleich eine optimale und klimafreundliche Weiterverwendung von hohlen Pflanzenstängeln: „Diese eignen sich hervorragend, um sie als Insektenhotels zu nutzen.“ Er empfiehlt, die Stängel in ausgediente Konservendosen zu stecken und diese aufzuhängen. Als günstige und natürliche Alternative zu den im Handel angebotenen Insektenhotels: „Die erfüllen aufgrund ihrer Beschaffenheit oft nicht die gewünschte Funktion“, so der langjährige Fachberater bei der Deutschen Gartenbaugesellschaft. Sehr gut geeignet seien die Stängel des Holunders, „generell aber alle Stängel, die von innen hohl sind“ und damit den Insekten einen perfekten Rückzugsort böten.
Ideal sei die aktuelle Jahreszeit auch, um Stauden und Gräser auszugraben, sie zu teilen und umzusetzen. „Viele Pflanzen brauchen nach einigen Jahren einen Standortwechsel, um weiterhin optimal mit den notwendigen Nährstoffen versorgt zu werden“, erläutert Sheldon. „Pflanzen wie Phlox oder Geranien laugen in den immer gleichen Böden aus.“ März und April seien die idealen Monate für einen Umzug.
Ebenso wie für Auflockerungsarbeiten am Boden selbst. „Ein gut aufgelockerter Boden wird schneller aufgewärmt, Sauerstoff aktiviert die Bodenreaktionen. Dadurch ist es früher möglich, mit Anpflanzungen zu beginnen“, macht Sheldon deutlich. Am besten funktioniere dies mit dem Anheben des Bodens mittels einer Hacke. „Einstechen, nicht umgraben.“
Wer jetzt darüber nachdenkt, einen Garten neu anzulegen oder zu gestalten, sollte bei Hecken unbedingt laubtragenden Gehölzen den Vorzug gegenüber den nadeltragenden geben: „Laubtragende Gehölze produzieren viel mehr Sauerstoff als nadeltragende und sind somit besser für das Klima“, rät Sheldon. Also beispielsweise lieber zur Hainbuche greifen als zur Tuja.
Sträucher statt Schotter
Eine für die heimische Natur sehr gute Hecken-Variante sei zum Beispiel der Zierapfel, der Vögeln gute Nistplatz-Möglichkeiten böte. Allen, denen das Klima am Herzen läge, rät der Garten-Experte dringend, auf Kies- oder Schotter-Böden zu verzichten. „Stattdessen lieber Stauden, kleine Sträucher und Bodendecker nutzen. Sie dienen der Artenvielfalt und sind, wenn man sie sinnvoll anlegt, auch nicht pflegeintensiver als Kies- und Schotterböden, die regelmäßig von Moos und Algen befreit werden müssen.“