
Das Hauptproblem in der Pflege ist, dass es zu wenig Personal gibt, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Kerstin Bringmann.
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„Wenig“, sagt Bringmann. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir tatsächlich die Arbeitsbedingungen in der Pflege hätten verbessern können. Das geht aber nur, wenn es ausreichend Personal gibt. Das ist weder in Pflegeheimen noch in den Kliniken der Fall.“ Es liege nicht in erster Linie am Gehalt, dass Menschen erst gar nicht den Pflegeberuf ergreifen oder ihn vorzeitig aufgeben. „Der Personalmangel ist der Grund, warum Pflegekräfte flüchten“, betont Bringmann. „Die Politik müsste den Arbeitgebern genug Gelder zur Verfügung stellen, damit sie genug Personal einstellen können. Stattdessen gibt es immer Hickhack um die Refinanzierung. Wenn nicht mehr Pflegekräfte eingestellt werden, dann hören auch immer mehr auf.“ Da brächten auch Corona-Boni nicht viel, sagt Bringmann. Sie würden nicht helfen, um den Beruf auf Dauer attraktiver zu machen. Altenpflegekräfte haben bislang beispielsweise einen Corona-Bonus in Höhe von 1500 Euro bekommen. Spätestens bis zum Jahresende sollen Vollzeitkräfte in der Altenpflege einen weiteren Corona-Bonus von bis zu 550 Euro bekommen. Das geht aus einem Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums hervor.